Mit Hilfe der in Abschnitt 2.3.4 vorgestellten Methoden sollen nun die Daten untersucht werden. Dabei werden die Methoden im ersten Teil auf gemeinsam auftretende Ereignisse (Koinzidenzen) angewendet. Im zweiten Teil werden jedoch auch aufeinanderfolgende Ereignisse mittels Markoff-Ketten mit der selben Methode untersucht.
Bisher wurden einzelne Zusammenhänge untersucht, z.B. die Leistungsart in Abhängigkeit der Krankenhausart. Nunmehr soll nicht die Art der Abhängigkeit einiger Merkmale untersucht werden, sondern, ob überhaupt ein Zusammenhang zwischen beliebigen Merkmalen bzw. deren Ausprägung besteht. Die Analysen sind also weniger genau aber dafür breiter.
Ob ein Zusammenhang besteht, wird mit Hilfe des in Abschnitt 2.3.4 vorgestellten lifts entschieden. In den folgenden Abbildungen sind nur Zusammenhänge dargestellt, die einen lift größer 2 besitzen. Ein lift größer 2 bedeutet anschaulich, dass 2 Ausprägungen verschiedener Merkmale mehr als doppelt so häufig gemeinsam an einer Entität auftreten (Koinzidenz), als dies statistisch bei Gleichverteilung zu erwarten wäre. Der lift ist somit ein Maß für die Abweichung von der Gleichverteilung. Diese gehäuften Koinzidenzen sind jedoch nur ein notwendiges Kriterium für Korrelationen und kein hinreichendes. Zur Aufspüren von Zusammenhängen liefert diese Analyse aber wertvolle Hinweise.
Um die Darstellungen übersichtlich zu halten, muss nicht nur der lift eingezeichneter Zusammenhänge größer zwei sein, sondern auch die eingezeichneten Ausprägungen müssen mit einer ,,zentralen`` Ausprägung in Verbindung stehen. Wenn selbst diese Auswahl nicht zu einem übersichtlichen Grafen führt, werden im Einzelfall die schwächsten Zusammenhänge und die dann nicht mehr verbundenen Ausprägungen aus dem Graphen sukzessiv entfernt. So kann es zu Ausprägungen kommen, die nur noch indirekt mit der zentralen Ausprägung stehen. Die Bezeichnung der Krankenhäuser erfolgt wie in Abbildungen 4.1 und 4.2.
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Abbildung 4.59 zeigt die Zusammenhänge und Ausprägungen, die mit einem lift größer 2 mit der zentralen Ausprägung Arbeitsbeschreibung = Akku und untereinander in Verbindung stehen. Es ist anhand dieser Grafen zu erkennen, warum zum Beispiel an Geräten bestimmter Hersteller viele Maßnahmen mit der Arbeitsbeschreibung Akku vorgenommen wurden: die Hersteller stellen viele Geräte einer Geräteart her, die viele Maßnahmen mit Arbeitsbeschreibung Akku erfordern. Über diese Wirkzusammenhänge muss nicht mehr spekuliert werden, sondern diese sind anhand der Darstellungen leicht zu erkennen.
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Die Abbildung 4.60 hat als zentrale Ausprägung Arbeitsbeschreibung = bedienungsbedingt. Es ist zu erkennen, dass Maßnahmen mit dieser Ausprägung häufig als Eigenleistung und mit Kosten kleiner 50 an eher günstigen Geräten abgewickelt werden. Außerdem ist wieder zu erkennen, wie die Hintergrundzusammenhänge dieser Ausprägungen strukturiert sind.
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In den Abbildungen 4.61 und 4.62 sind die Ausprägungen Eigenleistung und Fremdleistung des Merkmales Leistungsart als zentrale Ausprägung dargestellt. In den Abbildungen 4.63 und 4.64 sind die Ausprägungen Elektrik und Mechanik des Merkmales Arbeitsbeschreibung als zentrale Ausprägung dargestellt. In Abbildung 4.65 folgt schließlich noch die Arbeitsbeschreibung Prüfung.
Bei den Krankenhäusern sind Krankenhausart als Buchstabe und die Bettenzahl dahinter in Klammern angegeben. Die Kodierung der Krankenhausarten durch Buchstaben ist in Abbildung 4.1 angegeben.
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Wurden im ersten Teil gemeinsam auftretende Ereignisse (Koinzidenzen) untersucht, so sollen hier aufeinanderfolgende Ereignisse (Sequenzen) untersucht werden. Die Abfolge von Ereignissen wird durch Markoff-Ketten dargestellt (siehe Abschnitt 2.3.5). Statt die Übergangswahrscheinlichkeiten anzugeben wird hier die Übergangswahrscheinlichkeit von Ereignis nach dividiert durch das Produkt der Einzelwahrscheinlichkeiten und angegeben. Dieser Quotient erinnert an die Definition des liftes aus Abschnitt 2.3.4 - darum hier die Einordnung.
In Abbildung 4.66 sind die Quotienten für verschiedene aufeinanderfolgende Arbeitsbeschreibungen angegeben. Um die Darstellung übersichtlich zu halten, sind nur Quotienten größer 1.5 dargestellt.
Zum Beispiel lässt sich ablesen, dass es wahrscheinlicher ist, nach einer Maßnahme mit Arbeitsbeschreibung bedienungsbedingt eine Maßnahme mit Arbeitsbeschreibung Akku vorzufinden als umgekehrt. Weiter kann man erkennen, welche Arbeitsbeschreibungen durch die Gerätelebensläufe miteinander verbunden sind. Einmal sind Arbeitsbeschreibungen für Hydraulische Geräte im weitesten Sinne gruppiert und zum anderen typische Maßnahmen an Infusionspumpen.