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3 Schlusswort

Die Arbeit hat am ungünstigen Ende angesetzt. Große Mühen bei der Analyse können nur in günstigen Fällen Fehler bei der Datenerhebung rückgängig machen. Die Hoffnung, dass die Fehler sich bei Betrachtung großer Datenbestände von selber oder mit etwas Hilfe wegmitteln, hat sich bei dem nicht überraschenden Vorhandensein systematischer Fehler leider nicht erfüllt. Es kann zwar nicht ausgeschlossen werden, dass es nicht doch Möglichkeiten gibt, die gemachten Fehler zu korrigieren - aber hier werden solche Möglichkeiten als unwahrscheinlich angesehen.

Bleibt also die Möglichkeit die Fehler bei der Erhebung zu vermeiden. Die Forderung, alles vollständig und fehlerfrei zu erfassen, ist illusorisch. Akzeptabel ist nur eine Beschränkung auf die notwendigsten Informationen. Doch was ist notwendig?

Bevor diese Frage beantwortet wird, soll hier ausdrücklich auf eine jetzt schon mögliche Schlussfolgerung hingewiesen werden: Richtigkeit geht vor Vollständigkeit - d.h. besser wenige Informationen richtig erfassen als viele fehlerhaft.

Doch, was sind nun wichtige Informationen? Das hängt von der Fragestellung ab, die man anhand der Daten beantworten möchte. Von den vielen Fragestellungen, die hier von Interesse sein könnten, soll hier die in der Einleitung aufgeworfene Frage aufgegriffen werden: Wann wird die Gerätebewirtschaftung optimal betrieben, was ist dazu zu tun?

Optimal wäre eine Bewirtschaftung, die mit minimalem Aufwand einen maximalen Erfolg erzielt. Egal wie man Aufwand oder auch Erfolg im Einzelfall definiert, ist klar, dass zur Lösung des Optimierungsproblems sowohl Daten über die Aufwendungen wie auch über die erzielten Erfolge vorliegen müssen. Es zeigt sich aber, dass die Daten fast ausschließlich Informationen über die Aufwendungen enthalten und nicht über die erzielten Erfolge. Darum hier die zweite Schlussfolgerung: Die Daten sollten nicht nur wiedergeben, welchen Aufwand der Nutzer für die Geräte betreiben muss, sondern auch den Nutzen der Geräte für den Betreiber.

Da diese Informationen hier nicht vorlagen, kann ein Optimum leider prinzipiell nicht ermittelt werden. Damit bleibt das Ziel der optimalen Bewirtschaftung im Rahmen dieser Arbeit im Dunkeln. Das bedeutet jedoch nicht, dass keine Empfehlungen ausgesprochen werden können, in welche Richtung man sich bewegen sollte, um sich diesem Ziel zu nähern. Als Hinweise, wo Optimierungspotentiale verborgen sind, können sämtliche Hinweise auf Ungleichverteilungen gedeutet werden, von denen einige gefunden und eingehend untersucht worden sind. Entdeckte und verstandene Ungleichverteilungen geben einem die Möglichkeit, z.B zunächst seltene aber teure Maßnahmen zu identifizieren, um über möglichst wenig Maßnahmen an möglichst viel Einsparpotential zu gelangen. Damit lautet die dritte Schlussfolgerung: Ungleichverteilungen finden, verstehen und sich an ihnen orientieren beim Handeln. Zum Glück lassen sich Ungleichverteilungen auch in Gegenwart von Datenfehlern oft recht sicher ermitteln.

Darüber hinaus wurde in dieser Arbeit versucht, über die rein deskriptiven Verteilungsanalysen hinaus eine Untersuchung von kausalen Zusammenhängen vorzunehmen. Dazu wurden Assoziationsanalysen eingesetzt. Es ist ganz klar, dass auch diese Analysen nicht die Unterschiede zwischen Koinzidenzen, Korrelationen und kausalen Zusammenhängen überbrücken können. Dennoch liefern die Analysen wertvolle Informationen für höchstwahrscheinlich kausale Zusammenhänge. In den Assoziationsdiagrammen können darüber hinaus Cluster gefunden werden, die auf syntethische Merkmale hinweisen, die durchaus wertvolle Informationen beinhalten können. Diese Untersuchungen sollen jedoch folgenden Arbeiten vorbehalten bleiben.


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Thorsten Foerstemann (thorsten@foerstemann.name)